Zusammen mit Journalistin Julia Floss durfte ich für das Magazin Food & Farm eine Foodreportage zum Thema alte Kartoffelsorten fotografieren. Heinrich Trippen von Kartoffelkult hat uns auf dem Blücherhof herzlich willkommen geheißen und uns einmal alles gezeigt. Noch nie habe ich jemanden so begeistert über Kartoffeln reden hören – Heinrich hat uns alles ganz genau erklärt, wie das so ist mit den alten Kartoffelsorten und welche Sorte sich am besten für was eignet.
Als Foodfotografin war es für mich faszinierend zu sehen, wie sehr sich jede einzelne Kartoffelart in Form, Farbe und Schale unterscheidet. In der Erntebox von Heinrich lagen zahlreiche Sorten nebeneinander, die von tiefviolett bis sonnengelb reichten, mit Schalen, die glatt, rau oder fast marmoriert wirkten. Heinrich erzählte uns von seltenen Kartoffelarten, die nur noch in kleinen Mengen angebaut werden, und davon, wie wichtig es ist, diese Vielfalt zu bewahren.
Er hat zum Beispiel eine eigene Kartoffel, die perfekt für Pommes gemacht ist… mit einem höheren Stärkegehalt, der sie außen knusprig und innen weich macht – eine Art Goldstandard für Frittenliebhaber:innen. Dieser Gedanke hat Julia und mich dann auch auf der Heimfahrt begleitet: Woher bekommen wir jetzt richtig gute Pommes?
Zwischen den Feldern, den alten Scheunen und den gefüllten Kisten mit frisch geernteten Knollen entstand eine Bildserie, die nicht nur dokumentiert, sondern uns auch erzählt: vom Anbau, von der Leidenschaft und vom Respekt vor der Natur. Genau das macht für mich eine gute Foodreportage aus – das Eintauchen in eine Welt, in der ein Lebensmittel nicht einfach nur ein Produkt ist, sondern Teil einer Kultur.
Ach, Kartoffeln sind einfach wunderbar. Und manchmal reicht schon ein Tag mit einem Menschen wie Heinrich, um zu verstehen, dass hinter jeder Sorte ein Stück Geschichte steckt – und oft auch ein Rezept, das darauf wartet, wiederentdeckt zu werden.
Einen Blick auf einige Magazincover, die ich für die Food & Farm fotografieren durfte gibt es auch hier auf meinen Blog.