Restaurantfotografie Sternegastronomie – das maiBeck im Zwischengang
Zusammen mit dem Journalisten Johannes J. Arens mache ich das Magazin ZWISCHENGANG – ein Printmagazin über Essen und Trinken in Köln. Johannes führt für unser Titelgeschichten die Interviews, ich setze die Fotostrecken um. Für uns beide war die erste Ausgabe etwas ganz Besonderes, und wir mussten nicht lange überlegen, welches Restaurant wir zuerst ansprechen: das Restaurant maiBeck.
Mit den Inhabern Jan Cornelius Maier und Tobias Becker verbinden uns viele gemeinsame Projekte. Johannes hat bereits ein Buch mit ihnen gemacht, und ich durfte sie für mein Kochbuch „Rhein in die Küche“ fotografieren. Das maiBeck war zudem das erste Sternerestaurant, in dem ich je fotografiert habe – und in dem ich anschließend auch gegessen habe. Ja, ich darf meine kulinarischen Fotomodelle probieren – sehr nice. Früher stellte ich mir Sterneküche steif und unnahbar vor: weiße Tischdecken, ernste Gesichter, eine gewisse Distanz. Mit Jan und Tobi habe ich gelernt: Sterneküche kann herzlich, entspannt und einladend sein.
Für die Fotostrecke im ZWISCHENGANG habe ich bewusst mit grafischen Elementen gearbeitet. Geometrische Formen und Linien bildeten die Grundlage, kombiniert mit warmen Braun- und Cremetönen. Ich habe mehrere Schichten von Untergründen überlagert und so eine besondere Tiefe erzeugt. Ergänzt wurde dies durch markante Schattenwürfe – jedes Bild erhielt seinen eigenen.
Die Schatten stammen von Küchenutensilien, die selbst nicht zu sehen sind: Eine Käsereibe wirft feine Gitterlinien, ein Schneebesen sorgt für filigrane Rundungen, und ein Backgitter erzeugt ein strenges, geometrisches Muster. Diese Schatten schweben über den Gerichten und geben den Bildern eine fast abstrakte Note.
Auch beim Portrait von Jan und Tobi habe ich mit denselben Flächen und Überlagerungen gearbeitet, sodass sich ein einheitlicher, wiedererkennbarer Stil ergibt.
Für mich ist diese Arbeit ein Beispiel dafür, wie Restaurantfotografie Sternegastronomie über das reine Abbilden hinausgehen kann. Sie kann Atmosphäre, Persönlichkeit und eine visuelle Handschrift transportieren – und so Geschichten erzählen, die über den Teller hinausgehen.
Wer jetzt neugierig ist, wie mein aller erster Besuch im maiBeck fotografisch ausgesehen, muss nicht länger warten. Einfach HIER weiterstöbern.