FELDSTUDIE 2023
Analoge Fotografie // Edition 3+1 // Alle Bilder gerahmt (holz, weiß lasiert) unter Acrylglas mit UV-Schutz
Jennifer Braun inszeniert in ihrer Reihe ‚Feldstudien‘ temporäre Skulpturen auf einer Waldlichtung in Rufweite ihres Elternhauses in der Oberpfalz. Ihr ‚Fotostudio im Freien’ ist für sie ein Ort der Rekreation und Rückanbindung an ihre emotionalen und kulturellen Wurzeln. Betrachter:innen sehen zunächst einen Wirtschaftswald, also einen durch menschliche Eingriffe gestalteten Nutz– und Naturraum.
Mit sparsam eingesetzten Kunstobjekten von unklarer Herkunft und Bestimmung, harmonierend mit den Umgebungsfarben, einem durchgängigen, subtilen Farbkonzept und surrealen Lichtstimmungen schafft Jennifer Braun Bilder, die atmosphärisch zwischen Märchenwald und Kathedrale changieren. Ihre Entscheidung, die Reihe mit rein analogen Mitteln zu fotografieren, fordert aufmerksame Wahrnehmung der gegebenen Lichtverhältnisse, gute Planung der Fotosettings und technisch souveräne Kamerahandhabung. Jede Fotografie der Reihe definiert einen eigenen Andachtsraum, ruhig, aber keineswegs unbelebt. Die Nadelbaumriesen wurzeln still nebeneinander und symbolisieren erdverbundene, überzeitliche Gelassenheit. Aus dem nach oben offenem Raum übergießt silbriges Zwielicht die Szenen mit diffusem Glanz – gerne würde man mit der Hand in die Bilder langen, um danach zu greifen.
(Text: Sabine Klement Kunstvermittlung)