Als Foodfotografin stolpere ich manchmal in Szenen, die sich selbst inszenieren. Da liegt die Mandarine in der späten Abendsonne, orange wie ein stiller Ausruf, auf einer Wachstuchtischdecke, die vom Tag noch warm ist. Mal ganz, mal zerlegt, Haut und Fleisch voneinander gelöst, als hätten sie sich gestritten. Mal streng in einer Reihe, mal auseinander getanzt. Die Schale rollt davon, ein paar Segmente bleiben zurück – lose Gedanken in Zitrusform. Man könnte sagen, sie ist „die süsseste Frucht des Winters“, doch hier wirkt sie eher wie ein geheimnisvoller Gast, der kurz Licht ins Zimmer bringt und dann wieder verschwindet. Und ich? Ich halte fest, bevor sie sich’s anders überlegt.
Auch Foodfotografinnen haben wirre Momente…